Obwohl ich als gebürtige Ostfriesin dem Dorfleben schon in frühester Kindheit durch stundenlange Sessions am elterlichen Flügel entfloh und Musik immer eine ganz besondere Rolle in meinem Leben einnahm, bedürfte es trotzdem einiger Umwege bis zu dem Entschluss, tatsächlich Berufsmusikerin zu werden.
Im Grunde war alles vorhanden: eine ausgeprägte künstlerische Ader, eine wohlgesinnte Familie, die es mir ermöglichte, mich an diversen Instrumenten (Klavier, Saxophon, Schlagzeug, Cello…) auszuprobieren und genug zu erzählen, um bereits im Jugendalter einen Haufen Songs und Instrumentalkompositionen zu fabrizieren. Deswegen lag es auch nahe, nach dem Abitur direkt ins Studium der Popularmusik zu starten.
Damals, mit dem Hauptfach Klavier, stellte sich schnell heraus, dass mir bis Dato etwas ganz Wesentliches fehlte: die eigene Überzeugung, genau das tun zu können und vor allem – dies auch selbst zu wollen.
So folgte nach ein paar Semestern der Studienabbruch, der Umzug nach Hamburg und die Ausbildung in einem „vernünftigen“ Job, der mich daraufhin ein halbes Jahrzehnt beschäftige, für Zerstreuung und ein volles Portemonnaie sorgte.
Selbstverständlich ließ sich die Lust auf Kunst nicht wirklich verdrängen, so dass die Wochenenden weiterhin stets durch kleinere Engagements und Konzerte gefüllt wurden. Dabei kristallisierte sich heraus, dass kein Erfolg im Job je das Hochgefühl in mir auslösen konnte, das ich empfand, wenn ich musizieren dürfte – und: ich wollte eine Sängerin sein.
Von dieser Erkenntnis bis zum Berufsaustritt und alles-auf-eine-Karte setzen sollte es dann zwar noch weitere zwei Jahre dauern (die aber sehr sinnvoll mit gutem Gesangsunterricht und sorgfältiger Vorbereitung gefüllt wurden), doch nun bin ich hier:
… mit der absoluten Gewissheit, genau das zu tun, wofür mein Herz schlägt.
Mit dem eisernen Willen, mein ganzes Leben der Musik zu widmen.
Mit Texten, die sich nur schreiben ließen, weil ich diese (Um)-Wege gegangen bin.